Historie
Bau
1979: Die Rumpfschale und das Beschlagpacket werden bei "Waarship b.v." bestellt.
1980: Die Lieferung erfolgt kurzfristig im Januar bei -10 Grad. Der Aufbau beginnt unter Mithilfe von Helmut Wiemann in der Scheune des Bauern Bockholt in Witten/Stockum. Die Schoten und Wegerungen werden 2 mm stärker als von der Werft vorgesehen ausgeführt. Der gesamte Innenbau erfolgt in Teak.
1981 : Der Baufortschritt wird durch ein freudiges Familienereignis (Geburt der ältesten Tochter Stephanie) und die Kürzung des linken Zeigefingers durch die Kreissäge gebremst.
1982 : Im August ist das Schiff fertig gestellt und wird auf den Namen "Chou Chou" getauft. Der erste Transportversuch scheitert bereits auf der weichen Wiese vor der Halle. Weitere Versuche und die Jungfernfahrt werden verschoben.
1983 : Zu Ostern wird die Chou Chou durch die Firma "Boote Brücker" nach Roggebotsluis mit einer Zugmaschiene transportiert und dort mit dem Autokrahn umgesetzt.
Jungfernfahrt im Sturm 1983
Himmelfahrt dann die lang ersehnte Jungfernfahrt von Roggebotsluis ins Ijsselmeer. 2 sm westlich der Ketelbrug frischt der Wind überraschend schnell von 5 Bft auf 9 - 10 Bft auf. Unter Motor ist es unmöglich gegen den Wind zu fahren. Daher Ablaufen vor Top und Takel in die Lemmer Bucht. 2 Personen sind am Ruder nötig. Bei abflauendem Wind kann dann ohne Schäden an Mensch und Material der Hafen in Lemmer angelaufen werden.
An diesem Tag ertrinken 3 Segler auf dem Ijsselmeer, es entsteht großer Sachschaden. Wegen seines besonders heimtückischen und nicht vorhersehbaren Entstehens wird der Sturm später in der Literatur als "Kanalratte" bezeichnet. In abgeschwächter Form tritt dieses Phänomen nochmals 1997 auf.
Konsequenz aus diesem ersten Törn: Die Chou Chou ist auch schwierigen Situationen gewachsen, die Mannschaft braucht noch Erfahrung.
1984 - 1989
Die Chou Chou wird als "Familiennwohnwagen zur See" genutzt. Es folgen viele schöne Ferienfahrten. Die Rumpfarbe wechselt von chromatgelb über blattgrün zu weiß. Verschiedene Liegeplätze werden genutzt. Heimathafen wird letztendlich Lelystad Haven.
Regattateilnahmen; Umbauten
1990 - 1998: Die erste Regattateilnahme bei der Bochumer Stadtmeisterschaft wird mit dem 13. Platz beendet. 1992 wird die erste Regattsegelgarderobe (Genua 1 in Mylar, HA-Fock in Mylar, Groß Dacron-Racing) gekauft. Bei der ersten Teilnahme am 24 uurs race in der Tochtklasse belegt die Chou Chou bei leichten Winden den 1. Platz von ca. 350 Teilnehmern.
1993 wird die Chou Chou erstmalig nach IMS vermessen. Mit einem Stabilitätsindex von 112,8 o ist die Chou Chou zunächst nicht für Seeregatten geeignet.
Nach einem Heckschaden, verursacht durch regelwidriges Verhalten der "Aqua Vita" beim Köln-Cup, wird im Rahmen der Reparatur das prolematische Spatenruder 1993 durch eine Doppelruderanlage ersetzt. Danach ist das Steuern auch bei starker Kränkung gut möglich.
1998 wird der Gußeisenkiel durch einen profilierten Bleikiel ersetzt. Der Tiefgang erhöht sich von 1,60 m auf 1.85 m und der Stabilitäsindex bei der IMS-Nachvermessung auf 117 o.
1999 - 2006 : Die Segelgarderobe wird schrittweise durch ein Groß Tapedrive von UK, eine Genua medium in Mylar, einen Starkwind-Spi, in 2004 durch einen Blister, in 2005 durch einen neuen Spi und zuletzt in 2006 durch ein neues Regattagroß von UK und eine Genua von de Vries ergänzt.
Unter den wechselnden Regattaergebnissen sind hervorzuheben der jeweils 1. Platz beim NRW-Cup 2004 sowie 2005, 2. Plätze in 2003 und 2000, 3. Platz in 2006, der 1. Platz bei der Bochumer Stadmeisterschaft in 1999, 2001, 2003, 2005 und 2006, der 1. Platz in der Tocht beim 24 uurs race in 1992 sowie der 5. Preis beim 24 uurs race 2003, der 6. Platz in 2005 und der 4. Platz in 2006.
Der Geschwindigkeitsrekord wird 2001 aufgestellt. Beim Köln-Cup bei 6-7 Bft und in Böen 8 (37 kn) schaffen wir im Surf kurzfristig 13,2 kn.
Besondere Erlebnisse sind die Teilnahmen am Colin Archer Memorial Race 1998 (mußte auf Helgoland bei 7 - 9 Bft abgebrochen werden. Man ist in guter Gesellschaft. Nur 20 % der Teilnehemer können das Rennen beenden.), an der Cowes Week 2004, am Harlingen-Hull-Harlingen-Race 2005 sowie an der Deltaweek 2006.
low light
2000 dann bei der Bochumer Stadtmeisterschaft an der letzten Leetonne ein Tonnenramming. Durch ein Loch in der Bordwand hinter dem Herd von ca. 20 x 30 cm strömen Unmengen von Wasser ein. Wir können die Situation beherrschen. Die Jungs von der KNRM treffen kurze Zeit später dann ein und helfen mit einer Motorpumpe. Nach diesem Streichresultat (DNF) belegen wir nach erfolgter provisorischer Reparatur in Enkhuizen mit einem Bodenbrett, Sikaflex und etlichen Schrauben und Trockenlegung nach den beiden nächsten Wettfahrten insgesamt noch den 5. Platz. Wir erhalten für die Aufregung der Wettkampfleitung dafür die "Parkuhr".