11. NRW-Cup am 6. und 7. Mai 2005





Nach den ausgiebigen Winterlagerarbeiten und der Aufräum- und Putzaktion am letzten Wochenende mit erstem Trimmschlag am 1. Mai bei T-Shirt Temperaturen, ist die Chou Chou bereit für ihre 10. Teilnahme am NRW-Cup.

An Bord die Cowes-Crew mit Skipper "Hajo" Schulze, Jens Haun, Enrico Busse, Dieter Knoop und Reinhold Koenen, verstärkt durch Monika Ort-Koenen. Die vier letztgenannten reisten am Mittwoch mit viel Stau an und verbrachten eine kalte Nacht an Bord ohne Heizung. Die brachten Gott sei Dank Hajo und Jens am Donnerstagmorgen mit – und sie war bitter nötig. Das Wetter zeigte uns die kalte Schulter mit Regen und viel Wind.
Bei der Überfahrt zur Flevo-Marina Feintrimm des Riggs und Generalprobe der Manöver, speziell Spi-Shiften.

Mit Verspätung am Freitag um 9:40 Uhr dann unser erster Start in Gruppe 3 zum Up and Down, Distanz ca. 2,4 sm, dreimal rauf und runter. Bei Kühlschranktemperaturen und Windstärke 5 – 6 Bft. ist knackiges Segeln und auf der Kante Frieren angesagt. Alle Manöver klappen, nach rund 3:30 Stunden passieren wir die Ziellinie. Nach unserer Einschätzung liegen wir nicht schlecht.

Dann fast zwei Stunden nerviges Warten auf den zweiten Lauf bei viel Welle im Startgebiet direkt an der Flevo-Centrale, dem großen Kraftwerk.

Zum zweiten Lauf gibt es eine Bahnverkürzung auf zwei statt der drei Bahnen. Wieder läuft Chou Chou gut und mit viel Höhe, kann mit größeren Yachten prima mithalten. Mit gutem Gefühl beenden wir die zweite Wettfahrt. Anderen Yachten erging es nicht so gut, drei Masten gebrochen, einmal Mann über Bord, viele Segel und Spinnaker zerrissen, Bugkorb der FOUREVER eingedrückt.

Abends bringt Reinhold die Ergebnisse: dritter und zweiter Platz – wir sind sehr zufrieden.
Morgens dann nach den Protestverhandlungen liegen wir zweimal auf Platz zwei, hinter der KARMA mit zwei ersten Plätzen. Später zeigt sich in den Ergebnislisten der knappe Zieleinlauf. Im zweiten Lauf beträgt der Unterschied zwischen den 4 Erstplatzierten nach berechneter Zeit nur ca. 100 Sekunden bei einer Segelzeit von ca. 75 Minuten.
Gute Ausgangsposition für die Langstrecke - unsere Stärke. 10:20 Uhr Start zu den 19,5 sm über Grund, Start direkt unter Spinnaker. Die KARMA liegt leicht hinter uns, kommt aber die ersten 4 sm nicht an uns heran.
Nach der ersten Tonne HR-B wendet die KARMA von uns weg, bei der Luvtonne SPORT C liegt sie dann ca. eine halbe Seemeile hinter uns – das läßt hoffen. Auf dem zweiten Spikurs setzen wir in Anbetracht der angesagten Starkwindwarnung den pinken Spi. Dann überschlagen sich die Ereignisse. Der anfangs noch moderate Wind steigert sich sehr schnell auf gute sieben Bft. Um uns herum bricht das Chaos aus. Die ersten Spi zerreißen, Sonnenschüsse sind zu beobachten. Plötzlich verabschiedet sich unser "Pinky" mit lautem Knall, zum drittenmal zerlegt. Schnell wird die "Knitter Elli" gesetzt und die Spireste geborgen. Bei zunehmendem Wind reffen wir weiter. Unter Deck türmen sich Genua und "Knitter Elli", wir rauschen mit der High Aspect durch die Wellen, die Leeseite teils bis zum Aufbau im Wasser. Schwerstarbeit für alle, der Skipper kommt in den Wenden kaum noch auf die hohe Kante! Endlich der letzte Schlag in Richtung Ziel. Höchstens noch fünf andere Spis zu sehen. Mit dem blauen Spi geht es rasend weiter, zweimal 10,3 Knoten auf der Logge. Adrenalin pur, Wahnsinn! Unsere Heckwelle ist beängstigend, steigt aber nicht ein. So rauschen wir über die Ziellinie, die KARMA ist weit und breit nicht zu sehen.

Zum Ausgleich für die Strapazen gehen wir vor der offiziellen Feier zum Essen ins Strandrestaurant, traditionell gut und lecker.

Bei der Siegerehrung wird es spannend: Platz fünf für QUO VADIS, die HARMATTAN auf Platz vier, KAJATI auf drei und ...... KARMA auf dem zweiten Platz. Tatsächlich, CHOU CHOU hat ihren Vorjahressieg wiederholt, den Titel verteidigt. Entsprechend wurde fröhlich bei Livemusik in der Halle gefeiert.




Gesamtwertung
1. Lauf
2. Lauf
3. Lauf
Chou Chou
2
2
1
Karma
1
1
7
Kajati
4
5
3
Harmattan
5
6
2
Quo Vadis
3
4
8



Reinhold und Monika