Oktober-Trio 7. , 14. und 21. Oktober 2007




Wie im Vorjahr nehmen wir wieder teil am Oktober-Trio, eine Dreierserie von sonntäglichen Wettfahrten, veranstaltet vom WSV Lelystad Haven, Yacht-Club des Heimathafens von Chou Chou. Auch diesmal sollen kulinarische Genüsse am Samstagabend dazugehören.

1. Akt: 6./7. Oktober

Um 08:30 am Samstag treffen sich Enrico, Guido und Jan-Christoph bei Reinhold, um nach Lelystad aufzubrechen, wo wir gegen 11 Uhr eintreffen. Währen wir Chou Chou aufklaren, trifft Skipper Hajo ein und wir stauen zugedeckte Töpfe und Lebensmittel, da für das erste Trio Hajo für den kulinarischen Teil verantwortlich zeichnet.
Nach einem zweiten Frühstück segeln wir los, um uns in dieser Besetzung einzuspielen. Das Wetter ist sonnig, leichte zwei Windstärken - goldenes Oktoberwetter. Wir trainieren einige Varianten des Spi-Shiftens und genießen weitgehend entspanntes Segeln.
Zum Anleger gibt es Bier vom Partyfass und wir sind gespannt, was sich in Hajos Töpfen verbirgt.
Endlich ist es Zeit zum abendlichen Festmahl: Es gibt Wildschweinbraten, zuvor in Rotwein ersäuft, Knödel und Rotkohl - einfach köstlich. Danke, Anke.
Am nächsten Morgen um 11 Uhr „Palaver“, sprich Skipperbesprechung. Eine Langstrecke zur Tonne OvD mit Kreuz- und Spikurs war angesagt, jedoch kein Wind vorhanden. Beim Start um 12:00 direkt vor dem Hafen schleichen zwölf Schiffe bei leichtestem Windhauch über die Linie oder auch erst einige Minuten später! Über eine Stunde lang quält sich das Feld bis zur südlichen Ausfahrt. Auf dem Maarkermeer dann endlich eine leichte Brise und das weit auseinander gezogene Feld kommt ins Laufen. Erst kurz vor dem Ziel überholt uns eine Ozeanis 411 und nach drei Stunden und 36 Minuten laufen wir über die Ziellinie.
Gegen 17 Uhr dann der Uitslag, die Ergebnisverkündung. 11 Yachten haben regulär gefi¬nisht, eine hat nach Protest aufgegeben. Wir werden als 8. Platz genannt?? Die Ozeanis soll vor uns liegen?? Ungläubig machen wir uns auf den Heimweg.
Hajo checkt den Rennwert und per Messbrief wird der prompt korrigiert: Wir sind Dritter.


2. Akt: 13./14. Oktober

Am Samstag holen mich Enrico, Guido, Jan-Christoph und Uli um halb neun ab und wir rollen mit Uli´s Familienkutsche los. In Harderwijk ergänzen wir ein paar Lebensmittel und Getränke.
Dann wird zügig alles an Bord verstaut, ein zweites Frühstück genossen mit Kaffe aus dem Senseo-Automaten, den Guido mitgebracht hat. Das Wetter ist wieder goldig, viel Sonne, aber kaum Wind. Auslaufen zu ein paar Trimmschlägen bei 2 - 1 Windstärken, bis alles klappt einschließlich Spi-Shiften und simulierter Starts.
Nach dem Aufklarieren in der Box genießen wir das von Hajo spendierte Party-Fässchen Bier als „Anleger“.
Endlich wird der Kocher angeheizt. Uli hat diesmal vorgekocht: Roulladen mit Salzkartoffeln und Rahmwirsing - wir schwelgen wie die Maden im Speck. Danke, Uli!
Um 11 Uhr sind wir beim „Palaver“, um 12 Uhr am Start zu einer 17 Seemeilen Langstre¬cke zur EA2, EA1, Einfahrt Süd und Finish mit zwölf Startern. Bei leichten 6 kn Wind Start zur südlichen Ausfahrt, den wir ganz gut hinkriegen. Auf dem Maarkermeer jetzt das Gegenteil vom letzten Mal: der Wind schläft ein bis zu 1 kn. Das ist nicht unser Wind. Wir schleichen über die Bahn, überlegen, ob wir das zu Ende bringen können, denn wir müssen ja heute noch nach Hause. Zum Glück springt der Wind an der EA2 etwas an, unter Spi laufen wir 2 - 3 kn und die Wettfahrtleitung verkürzt über Funk, wie von uns erhofft, die Bahn: Ziel bei der EA1. Wir halten durch und gehen um 16:41 über die Linie.
Nun aber den Jockel an und 8 sm Motorsegeln zum Hafen, es wird später als geplant.
Wir sind schon abreisefertig, als der „Uitslag“ bekanntgegeben wird: Chou Chou hat den 7. Platz erreicht, mehr war bei den Windverhältnissen trotz aller Trimmbemühungen nicht drin.

Reinhold



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Bildauswahl von Guido



3. Akt: 20./21. Oktober

Aller guten Dinge sind drei – hier also die dritte Auflage des Oktobertrios 2007 mit der Chou-Chou. Am Samstag Vormittag setzten wir uns gemächlich in Richtung Lelystad in Bewegung. Erstes Ziel: kein Stress, zweitens: gut Essen, drittens: nicht zu gut, aber auch nicht zu schlecht abschneiden.
Wir hatten Deutschland gerade verlassen, als das Gerücht aufkam: ZUR REDUZIERUNG DES GEWICHTS WURDEN DIE KOCHTÖPFE VON BORD GENOMMEN. Hitzige Diskussionen folgten. Ziel Nr. 1 wurde in dieser Phase klar verfehlt. Es drohte die Entwertung des Wochenendes. Der Vorschlag, notfalls Töpfe zu kaufen, wurde klar verworfen. Notfalls gehen wir essen. Jens fürchtete um den Trainingsschlag. Claudia ums Essen. Christoph hatte Hunger - jetzt, nicht später.
Zur Vermeidung jeden Risikos hielten wir an der nächsten Pommes-Bude. Was man im Magen hat, kann einem schließlich keiner mehr nehmen. Außerdem sammelte Claudia ein paar Pilze fürs Abendessen ein. Realismus machte sich breit. Kann alles nicht so wild werden. Essen hilft offenbar. In Lelystad angekommen stand nach kurzem Check des Inventars fest: Der Wind ums Essen hatte den realen Wind weit abgehängt. Vier Töpfe und diverse Kocher standen zur Verfügung und es wehte nur eine gemächliche Brise. Jens bastelte noch an der Chou-Chou Elektronik. Der Rest der Besatzung enterte Albert Hein zur Ergänzung der Vorräte. Schließlich legten wir zu einem Probeschlag ab. Claudia und Sabine agierten auf dem Vordeck, Christoph und ich auf dem Achterdeck. Jens behielt den Überblick und steuerte. Wir übten mehrmals das Shiften des Spinnackers und legten dann zufrieden wieder an.
Nach einem phantastischen Sonnenuntergang – hoffentlich sind die Bilder was geworden – bereiteten wir das Abendessen gemeinsam zu. An den Pilzen hatten sich die Maden leider schon gütlich getan. Für uns blieben Nudeln mit Paprika-Soße ohne Pilze. Ziel Nr. 2 wurde an diesem Abend klar erreicht.
Nach einem reichlichem Frühstück (Ziel Nr. 2) richteten wir Chou-Chou für die Regatta her. Unsere Sachen kamen weitgehend von Bord, außerdem einige entbehrliche Segel. Auch die überzähligen Kocher und Töpfe blieben zur Gewichtsersparnis an Land. Nach der Steuermannsbesprechung legten wir ab. Die Regatta fand buchstäblich vor Leylstad-Haven statt. Zwischen Luv- und Leetonne lag lediglich eine Strecke von 2-3 Meilen. Die Leetonne lag sehr dicht unter Land. Die Startlinie hatte man genau in der Ausfahrt zum Marker-Meer abgesteckt. Das Startschiff ankerte in klarer Legerwall-Position dicht unter Land. Zu segeln waren je nach Signalisierung auf dem Startschiff Wettfahrten mit ein bis zwei Runden. Das Tagesprogramm sah bis zu vier Wettfahrten zwischen 12.00 und 15.00 Uhr vor. Das sah nach Arbeit aus. Ziel Nr. 1 war in Gefahr.
Der Wind blies mäßig mit ca. 3-4 Windstärken, bedeckter Himmel, tocken. Wir erwischten einen ordentliche Start zur ersten Wettfahrt. Claudia achtete streng darauf, dass wir uns auf Am-Wind-Kursen schnell auf der Luvkante versammelten. Nach Runden der Luvtonne setzen wir den Spi. zuerst mit Sack, dann mit Eieruhr. Als der Spi dann stand, kam noch eine Spi-Halse und dann musste das Ding geborgen werden. So ein Segel kann einen schon gut beschäftigen. Das Segel war noch nicht neu gepackt, als wir das Ziel der ersten Wettfahrt erreichten.
Zwischen den Wettfahrten gab es eine Pause von mindestens 15 Minuten. Jens drehte mit Chou-Chou Pirouetten auf der Suche nach der besten Startposition. Bei der zweiten Wettfahrt klappten unser Manöver schon erheblich besser. Auch bei den Spi-Manövern machte sich die zunehmende Übung bemerkbar. Kurz nach dem Start warf uns ein Ausweichmanöver leicht zurück. Der kurz abgesteckte Kurs beschäftigte uns mächtig. Genua und Spi wurden ständig neu gesetzt, geborgen oder geshiftet. Einmal hakte die Genua, so dass sie erst hinter der Leetonne richtig hochgezogen werden konnte.
Beim Start zur dritten und letzten Wettfahrt bekamen wir den Adrenalinschub des Tages. Mit dem Startschuss erreichten wir die Startlinie unmittelbar in Höhe der rechten Begrenzungstonne. Da wir auf Backbordbug segelten hatten wir Vorfahrt. Das sah einer unserer Konkurrenten wohl anders. Glücklicherweise drehte er noch rechtzeitig ab und ermöglichte uns einen Bilderbuchstart. Dank unserer mittlerweile gut geübten Manöver hielten wir uns auch mit eigentlich schnelleren Schiffen gut mit. In einer durchziehenden Bö hatte der Wind etwas aufgefrischt, so dass wir in der ersten Runde auf den Spi verzichteten. Trotzdem kamen wir zusammen mit den Spi-Seglern an der Leetonne an. Wir rundeten die Tonne im dichten Gedränge gemeinsam mit drei weiteren Schiffen. Auf der zweiten Runde packten wir den Spi nochmal aus und segelten schließlich auf einem mittleren Platz durch Ziel.
Nach der Regatta wurde es, wie bestellt, zunehmend trüber und regnerisch. Wir klarten das Schiff auf und schauten beim Havenkontor vorbei. Dort gab es das letzte kulinarische High-Light: Erbsensuppe. Nach der Verkündung des Ergebnisses, 5. in der Tageswertung und in der Gesamtwertung der drei Tage des Oktobertrios den 4. Platz, machten wir uns müde und zufrieden auf den Heimweg.


Ulrich Schilling