24 Uurs Zeilrace 29. - 30. August 2008
Vorspann
Beim 44. Delta Loyd 24 Uurs Zeilrace soll es dieses Mal endlich und ohne Diskussion ins Watt gehen, auch wenn die Windvorhersagen aus östlichen Richtungen eigentlich nicht günstig sind. Es ist somit notwendig, Chou Chou bereits am Donnerstag Richtung Norden zu überführen. Enrico und Guido brechen daher bereits am frühen Morgen aus Wuppertal und Detmold startend auf.
Der Skipper hat uns noch mit dem Einkauf von 4 roten Fallschirmraketen und Handfackeln beauftragt. Bei Kniest im Muiderzand gibt es ein nicht schlagbares Angebot für unter 52 Euro. Dann treffen wir endlich gegen 11 Uhr in Lelystad ein. Gepäck und Verpflegung werden eingeladen, das Auto abgestellt.
Und los geht es Richtung Enkhuizen. Das Wetter meint es gut mit uns. Moderate Winde aus West und Sonnenschein machen T-Shirt-Segeln möglich. Vor der Schleuse gibt es Probleme mit der Wasserkühlung. Es kommt kaum Wasser aus dem Auslauf. Die Schlauchleitungen, Wasserfilter und das Motorventil werden überprüft. Nichts hilft. Um den Motor nicht zu überhitzen, geht es mit Schleichfahrt in die Schleuse. Der Wind frischt auf. Wir wechseln daher auf die High Aspect. Bei 15 - 20 kn geht es schnell nach Medemblik. Das letzte Stück müssen wir aufkreuzen.
Wir suchen uns einen Liegeplatz im Pekelharinghaven. Die Biervorräte und unser Kaloriendefizit werden zügig reduziert. Es bleibt noch Zeit für einen Stadtspaziergang. Dann treffen um 21 Uhr bereits Hajo, Jens, Dieter und Reinhold ein. Die Crew ist komplett.
Enrico
Hauptfilm
Wir sind zwar komplett an Bord, aber zuerst schrauben Dieter und Hajo am Motor, um den Fehler zu finden. Nach zwei Stunden Operation ist der Impeller der Wasserpumpe unter zu Hilfenahme eines Spiegels gewechselt, da das Teil sinnigerweise auf der Motorrückseite sitzt.
Dann wird noch ein bisschen Törnplanung betrieben das Watt ruft gegen alle Widerstände: Die Sieger fahren alle im Watt (Originalton Hajo).
Am Freitagmittag geht es via Makkum nach Kornwerderzand zum Start um 19:15 in ORC 4. Das Wetter ist prima, mäßiger Wind aus NNO und das Feld startet unter Spinnaker Richtung VF7. Wir segeln anschließend zur Sport B und zurück und dann geht es durch die Schleuse um 23 Uhr ins Watt. Bei herrlichem Sternenhimmel (die Milchstraße gibt es wirklich noch) segeln wir mit ablaufendem Wasser den Texelstrom bis vor Den Helder. Mit auflaufendem Wasser geht es denselben Weg zurück, allerdings mit langen Kreuzschlägen bei aufgehender Sonne, da der Wind wie angekündigt immer weiter rechts dreht.
Vor der Schleuse verlieren wir mehr als eine Stunde, da die Autobahnbrücke nicht bedient wird die Compensatie ist mehr als futsch.
Auf dem Ijsselmeer gelingen uns zunächst schöne lange Schläge von der VF7 zur KRA, Sport B, Sport A, Sport B zurück zur KRA. Wegen eines schwächelnden Windes segeln wir nicht mehr wie geplant bis vor Hindeloopen, sondern nur zur WP6 und damit ergaben sich nur noch Bahnen, die uns Strafmeilen gebracht hätten. Schweren Herzens segeln wir zur WV19-WP2 und dann ins Ziel so ziemlich als erstes Schiff knapp eine Stunde vor unserer Finishzeit!
Trotzdem werden die einlaufenden Schiffe von den Zuschauern an den Ufern bejubelt und mit Dudelsackmusik begrüßt. Als Trost finden wir noch einen Liegeplatz ganz am Ende des Pekelharinghavens und müssen nicht in einem der großen Päckchen im Binnenhaven liegen.
Bei der Siegerehrung am nächsten Morgen, traditionell wieder am Kastel Radboud, kommt es dicke: Der Wettfahrtleiter erwähnt eingangs schon, dass dieses Jahr keiner der Sieger im Watt gefahren ist Hajo verdreht das erste Mal die Augen. Dann kommt die Steigerung: Sieger der ORC 1 und 2 Klasse starteten in Lelystad-Süd, also vor unserem Heimathafen!! Die Blicke unseres Skippers sind nicht zu beschreiben und unseren 25. Platz von 29 Startern in ORC4 erwähne ich besser nicht, auch nicht die nur 114 sm und unseren prestatiefaktor von nur 98,5%.
Abspann
Hajo muss geschäftlich bedingt schon mit dem Auto los, wir fünf segeln Chou Chou bei gutem Segelwetter nach Hause. Zum Lohn prangt jetzt über dem Navigatortisch die jaarcijfer 12 für ein Dutzend erfolgreicher und regulär beendeter 24-Stunden-Regatten.
Reinhold