2. ONK Waarschepen am 16./17. August 2008


Die 2. Open Nationale Kampioenenschap (Offene nationale Meisterschaft) der Waarschiffe wurde von der „Vereniging van Waarschippers“ anlässlich des 35jährigen Jubiläums dieser Vereinigung vor Hoorn ausgerichtet - da wollten wir dabei sein. Da der erste Start am Samstag um 10 Uhr sein sollte, überführten Dieter und ich (Reinhold) am Freitag, 15.08., Chou Chou nach Hoorn. Bei anfangs flauem Wind und sonnigem Wetter ging es erst mit Motorhilfe, später dann mit schönem Segelwind übers Markermeer - in T-Shirts und in kurzen Hosen.

Wir liegen beim WSV Hoorn (vor dem Binnenhafen rechts) am Schlengel des so genannten "Vluchthaven", besorgen die Regattaunterlagen und zahlen fürs BBQ. Am späten Abend kommt Hajo, aufgehalten von der großen Kirmes im Hoorner Zentrum, der wir ein tolles Feuerwerk verdanken. Mittlerweile sind ca. 60 Waarschiffe eingetroffen, von klein bis groß. Um Mitternacht trudeln Claudia und Jens ein, Jan-Christoph steht am nächsten Morgen um 10 vor neun auf dem Steg - just in time - denn nach dem Palaver (Skipperbesprechung) laufen wir um 9 Uhr aus zum ersten Start.

Gesegelt wird in ORC 3 ein Trapezkurs mit einem Down and Up nach der ersten Luv-Tonne. Bei schwachen Winden segeln wir ziemlich hinterher - 10. Platz von 17 Startern in unserer ORC-Gruppe nach drei Läufen. Hervorzuheben ist die Wettfahrtleitung, die zwischen den Läufen den kompletten Kurs den Winddrehungen anpasst.

Abends dann BBQ, ganz hervorragend: Fleischspieß, Hamburger und Lachs mit Krabben vom Grill, dazu große Salatauswahl, Brot, Fritten und Melonenscheiben. Im Clubhaus spielt eine Lifeband. Ich möchte die teilweise Mondfinsternis beobachten, der Rest bummelt zur Kirmes. Leider schieben sich ab zehn Wolken vor den Mond und ich schiebe ab in die Koje.

Daher bin ich - Jahrhundertereignis! - am nächsten Morgen als erster auf den Beinen. Im Clubhaus gibt es ein reichhaltiges Frühstück für alle Teilnehmer, weit über 200 Personen - einfach klasse. Nur unserem Hajo ist die Schlange zu lang und er macht sich lieber unsterblich für seine Crew - er frühstückt an Bord und erledigt den kompletten Abwasch. Dank, Dank, Dank.

Bei der Wettfahrt läuft es besser, da bei 12 -15 kn Wind Chou Chou endlich ihre guten am Wind Eigenschaften ausspielen kann. Die "Deinumeid" zwingt uns zweimal zum Ausweichen, beim zweiten mal rufe ich "Rondje!" und brav und einsichtig dreht Deinumeid ihren Strafkringel.

Vor dem 2. Lauf setzen wir Claudia und Jens im Hafen an Land, da sie dringend nach Bochum müssen. Den zweiten Start erreichen wir mit Müh und Not, aber mit Rauschefahrt gehen wir als letztes Boot über die Startlinie direkt am Startschiff - da will ausgerechnet die "Gannet" vor unseren Backbordbug wenden, mit deren Skipper wir beim BBQ geklönt hatten: Das Schiff aus Irland überführt und liebevoll restauriert und lackiert und seine erste Regatta. Großes Geschrei und es geht haarscharf gut, aber der Schock muss tief gesessen haben, denn wir sind schon 2 Kabellängen weg, da klebt die "Gannet" noch immer an der Startlinie. Der Wind ist etwas zurückgegangen, aber geleichtert halten wir gut mit, die Manöver klappen.

Wir schätzen unsere Platzierungen auf 5. - 7. Plätze, aber leider konnten wir nicht vor Ort auf den "Uitslag" warten. Hajo musste nach Frankfurt, J.-C. dauerte es zu lange, und Dieter und ich waren schon auf dem Weg nach Lelystadhaven bei herrlichem Segelwetter gegen SO-Wind, der zum Schluß auf SSW drehte, so dass wir unseren Heimathafen ohne Kreuzschlag erreichten.

Ausräumen, Plane spannen und schon waren wir weg, 10 Minuten vor einem kräftigen Wolkenbruch.

Nach zwei Wochen endlich die Ergebnisse im Netz: Beide Läufe am Sonntag waren 5. Plätze, gesamt hatten wir den 9. Platz erreicht.

Reinhold


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